Roséweine sind sehr hellfarbige Weine, sie liegen farblich zwischen Rot- und Weißwein. Der Name Rosé kommt aus dem Französischen und heißt auf Deutsch rosa oder rosafarben. Böse Zungen behaupten, dass Rotwein und Weißwein einfach gemischt würden, um Rosé zu erzeugen, und so ganz falsch liegen sie damit nicht. Außerhalb der EU ist es nämlich erlaubt, Roséwein durch einfachen Verschnitt von Rot- und Weißwein zu erzeugen. Doch die EU wäre nicht die EU, wenn sie nicht 2009 nach heftigen Protesten von Weinbauverbänden einen Gesetzesvorschlag zurückgezogen hätte, der Winzern diesen Verschnitt erlaubt hätte. Der Herstellungsprozess von Roséweinen ist wie bei Weißweinen, allerdings werden sie aus roten Trauben gewonnen. Die Beeren dürfen allerdings nicht oder nur kurz auf der Maische liegen. Je kürzer der Kontakt, desto weniger intensiv ist das Rot. Das Farbspektrum reicht von lachsfarben bis zu kirschrot. Rosé wird auf unterschiedliche Arten hergestellt, und auch die Herstellungsmethode hat einen Einfluss auf die Farbintensität des Rosés. Roséwein wird in verschiedenen Ländern hergestellt, und so kommt es zu unterschiedlichen Namen. In Italien nennt man ihn Rosato, in Spanien und Portugal Rosado. In Deutschland ist sein Marktanteil von 2 % auf heute 8 % gestiegen.
Eine spezielle Rebsorte für Roséwein gibt es nicht, prinzipiell kann Roséwein aus allen Sorten entstehen, aus denen auch ein Rotwein gewonnen wird. Und so gilt ein ähnliches Prinzip wie beim Rotwein, denn für intensivere Varianten des Roséweins werden Rebsorten verwendet, wie sie auch bei körperreichen Rotweinen zu finden sind. Junge Weinstöcke und zeitig gelesene Trauben schaffen junge, fruchtige Roséweine. Besonders beliebte Rebsorten für Roséwein sind Spätburgunder (Deutschland), Tempranillo (Spanien) und Pinotage (Südafrika), auch Shiraz und Cabernet Sauvignon werden für Rosé gerne genommen.